Samstag, 17. August 2013

Der immer andere Arbeitsalltag

 Unsere Woche war sehr arbeitsintensiv, zumindest was die Stundenanzahl angeht. Um neun begann der Tag fuer uns im Neema House, wo die Kinder uns schon sehnsuechtig erwarten, damit sie endlich in der Schule mit uns spielen koennen!
Da Mama Rose diese Woche verreist war, lief alles etwas mehr polepole (Swahili fuer langsam), so dass wir eines Tages sogar zum Fruehstueck reinplatzten. Das bedeutete fuer uns ein zwangsweises zweites Fruehstueck, das aus einer Suesskartoffel und sehr zur Freude von Maike aus einer Tasse Chai bestand, Schwarztee der hier mit Milch aufgegossen wird. Da Maike und warme Milch keine Freunde sind, liessen wir uns folgenden Trick einfallen: Gelegentlich stellten wir unsere Tassen auf dem Boden vor uns ab und hofften, dass niemand merken wuerde, dass Frieda immer aus der volleren Tasse trank und damit im Endeffekt beide Tassen leerte...
Auch beim Mittagessen, das meist aus Reis mit wahlweise Bohnen oder Linsen besteht, muessen wir etwas tricksen, um die immensen, lieb gemeinten Portionen zu meistern: Wenn keiner der grossen Maedchen oder die andere Hausmutter hinschaut, wandern so einige Loeffel auf die Teller der Kinder!
Diese Woche waren neben einem weiteren Kind mit Down Syndrom, die zuvor  im Krankenhaus war, auch die drei aelteren Schulmaedchen zuhause, die ab und an das alleinige Sagen hatten und  zumindest am Freitag partout nicht gelten lassen wollten, dass uns ein Riesenteller Reis genuegt... Aber es ist doch sehr beeindruckend zu sehen, wie die drei Grossen neben ihren Hausaufgaben auch den Haushalt schmeissen, das heisst kochen, waschen und putzen, teilweise die Kinder baden, (die werden dabei im Hof mit Wasser und Kernseife geschrubbt). Dennoch haben sie immer Zeit auch mit uns rumzualbern und helfen uns oft auch mit den Kiddies schneller zurechtzukommen.
Der Alltag mit den Kindern gestaltete sich zumeist recht aehnlich wie am Anfang, Highlights waren die von uns mitgebrachten Gummibaerchen und das Mensch-Aergere-Dich-Nicht-Spiel, das anfangs fuer ziemlich viel Aerger sorgte...
Auch der wolkenverhangene Tag, an dem wir aus dem verregneten Sand viele Tiere formten, unter anderem ein sehr grosses Krokodil, liess die Zeit etwas schneller vorbeigehen.
Wenn die Sonne scheint, ist auch Fussball sehr beliebt, wahlweise mit einem Ball pro Kind (zumeist der, den grade jemand anderes benutzt...), dabei schwitzen Maike und Frieda am meisten...
Nach dem Mittagessen, so gegen viertel nach eins, reissen wir uns von den Kindern los und werden schon in der Schulbibliothek erwartet. Dort helfen nachmittags zwei Lehrern der Schule, die Buecher zu nummerieren und katalogisieren, was voellig ohne System geschieht und uns mit sehr dreckigen Fingern hinterlaesst. Dabei haben wir meist jedoch auch eine Menge Spass.
Trotz Ferien findet das Afterschool.Programme in der Schule statt, bei dem Schuelerinnen und Schueler aus den umliegenden Primary Schools mit Essen versorgt, bei den Hausaufgaben betreut und unterrichtet werden. Als wir in der Bibliothek erwaehnten, dass wir innerhalb unseres Praktikums auch unterrichten sollten, wurden die Abendstunden gleich mal uns uebertragen. So konnten wir beide schon Erfahrung im kenianischen Frontalunterricht sammeln: Das Thema wird ca. eine Stunde vor Beginn des Unterrichts mit uns kurz besprochen, dann wartet man noch viel laenger als gedacht, bis es endlich losgehen kann, das heisst alle paar Minuten wird ein herumstreundender Schueler gebeten, die anwesenden Schueler zu zaehlen, damit die Lehrer, also wir, auch ja nicht zu frueh im Klassenraum stehen.... Wenn dann Teacher Maike oder Teacher Frieda vor der Klasse stehen und Fragen stellen, meldet sich jemand und steht auf, um seine Antwort zu sagen. Und es kann durchaus passieren, dass am Ende des Unterrichts ein Schueler nach dem taeglichen Gebet sagt: Thank you for teaching us!...
Bei diesem Procedere ist es nicht verwunderlich, dass wir die Schule oft erst gegen halb Sieben abends verlassen haben.
Kuja hapa!!! Es ist gar nicht so leicht, alle fuer ein Foto zu positionieren... Aber Flo hat alle Kids im Griff!

Diana und Murugi








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